FAKTEN ZUR MASSENTIERHALTUNG
- In Deutschland alleine „leben" ca. 140 Millionen Tiere in Massentierhaltungsbetrieben, davon sind ca. 54 Millionen Hühner, 40 Millionen Schweine, der Rest vorwiegend Rinder und Kälber, aber auch Enten, Gänse und Puten. Fische werden ebenfalls in Massentierhaltung gezüchtet, zusätzlich 40.000 Tonnen.
- Legehennen werden in großen Hallen in Käfigreihen gehalten. Für jedes Huhn soll laut Verordnung die Fläche einer 2/3 DIN-A4-Seite zur Verfügung stehen. In der qualvollen Enge kommt es schweren Verhaltensstörungen wie Kannibalismus und Federpicken, weswegen ihnen der Schnabel gekürzt wird. Bis zu 20% der Tiere überleben die 15- bis 18-monatige Legeperiode nicht. Sie sterben an Streß, verschiedenen Krankheiten wie Cholera, Salmonellose, Osteoporose etc.
- Masthähnchen werden in sog. Bodenhaltung gehalten - in Hallen mit 50.000 bis 80.000 Tieren. Sie werden nach 6 Wochen in Halbdunkel schlachtreif „ausgestallt". Dazu fahren große Maschinen durch die Hallen, die die Tiere durch Rohre direkt in die Transportkisten aufsaugen.
- Kälber werden kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt (damit der Mensch die Milch bekommt, die sie eigentlich trinken müßten) und in enge Holzverschläge gesperrt, in denen sie sich schon zu Beginn ihrer Mast kaum bewegen können. Sie werden mit einer fetten weißen Brühe ernährt, die aus Magermilchpulver, Talg, Walfett und Salz besteht, gefüttert. Viel Salz dafür, daß sie in Ermangelung von Wasser mehr Milchaustausch-Brei zu sich nehmen müssen - und so schneller zunehmen. Die Tiere werden künstlich anämisch gehalten, indem ihnen jegliche Aufnahme von Eisen enthalten wird, da sonst das Fleisch nicht hell bleibt. Auch Rauhfutter bekommen die Tiere aus diesem Grund nicht zu essen. Nach 5 bis 6 Monaten erreichen die Kälber das Schlachtgewicht von ca. 250 kg. Ein normal aufgewachsenes Tier würde die doppelte Zeit dafür benötigen.
- Die „Produktion" von Schweinen ist in drei Stufen unterteilt: Ferkelerzeugung, Vormast und Endmast. Bei der Ferkelerzeugung werden die Muttersauen in Einzelbuchten künstlich besamt. In den Abferkelbuchten wird die Sau angegurtet oder steckt zwischen massiven Schutzbügeln, damit sie die Ferkel nicht erdrückt. Den Ferkeln werden meist schon am ersten Tag die Zähne abgezwickt, am 3. Tag die Schwänze coupiert und die männlichen in der 3. Woche kastriert (von jedem „sachkundigen Laien"). 4 bis 5 Wochen nach der Geburt werden die Ferkel ihrer Mutter weggenommen und im Vormaststall auf ca. 30 kg gemästet. Hier werden sie in großen Gruppen (80 bis 200 Tiere) auf Gitterrosten in nahezu ständiger Finsternis gehalten. In der Endmast werden sie in kleineren Gruppen in 100 Tagen auf ihr Schlachtgewicht von 95 bis 110 kg gebracht. Hier stehen sie auf Vollspaltböden ohne Einstreu.
- Wegen des fehlenden Auslaufs und der Enge der Ställe leiden die Schwein an Kreislaufschwäche, Haut,- und Klauenverletzung. Der Stress führt zu Verhaltensänderungen bis hin zum Kannibalismus.
- In nahezu allen Massentierhaltungen werden Futtermittelzusätze in Form von Hormonen, Medikamenten zur Prophylaxe von Krankheiten und „Leistungsförderern" (Antibiotika, die das Wachstum beschleunigen sollen) eingesetzt.Mehr als die Hälfte der gesamten Antibiotika-Produktion in der Bundesrepublik wird an Schlachttiere verfüttert. Auch Skandale mit illegalem Einsatz von Hormonen und Chemikalien wie in Fall Pohlmann sind keine Einzelfälle.
- In der Schweiz werden 90% der Milchkühe in Anbindehaltung in Ställen gehalten. Vorrichtungen, die den Kühen elektrische Schläge verabreichen, sollen verhindern, daß sie beim Koten zu weit nach hinten treten und damit den Stall verschmutzen. Die jährliche Milchleistung der Kühe wurde durch Züchtung und Ernährung seit 1950 von 1000 l auf 6000 l gesteigert. Die dermaßen überzüchteten Tiere sind besonders krankheitsanfällig. So leiden viele Milchkühe an Mastritis, einer Entzündung des Euters. Auch sollte nicht vergessen werden, daß Kühe - wie andere Säugetiere auch, nur dann Milch geben, wenn sie ein Junges bekommen haben. Deshalb werden Milchkühe einmal im Jahr künstlich befruchtet. Die Milchproduktion steht im engen Zusammenhang mit der Fleischindustrie (siehe oben).
- Auch bei der Freilandhaltung muss man sich leider darüber im Klaren darüber sein, daß ca. 50% der ausgebrüteten Küken nicht für die Eierproduktion benötigt werden - die männlich Küken. Sie werden aussortiert und lebendig in eine Mußmühle geworfen oder vergast. Wilde Hennen legen übrigens natürlicher Weise nur einmal im Jahr 6 bis 12 Eier und brüten sie aus. Nur durch das Wegnehmen der Eier entsteht der Nachschub.
- Ein Rind produziert 35 bis 40 kg Gülle (mit Wasser versetzter Kot und Urin) pro Tag, ein Schwein 4 kg. Allein aus den Ställen der deutschen Schweinehalter fließen täglich 140 Millionen Liter Gülle pro Tag. - Dazu kommen noch Rinder- und Hühnergülle. - Zwar ist Gülle ein guter Dünger, aber diese Menge kann der Boden nicht aufnehmen. Eine Verteilung auf weniger belastete Gebiete ist ökonomisch und ökologisch kaum möglich, so wird die Gülle häufig auf ungenutzte Flächen, an Waldrändern und in Bächen ausgebracht. Dies zieht schwere Schädigungen der Vegetation und eine Verunreinigung des Grundwassers nach sich. Es wurde an der Nähe der Massentierhaltungsgebiete (z.B. in Südoldenburg) Nitratwerte von bis zu 500 mg im Trinkwasser gemessen (zugelassen in der EG sind 50 mg).
- Über ein Drittel der in die EG importierten Futtermittel stammt aus der sogenannten 3. Welt.
- Gegenwärtig bevölkern etwa 1,28 Milliarden Rinder die Erde. Sie verbrauchen Futtermengen in einer Größenordnung, die fast den doppelten Nahrungsenergiebedarf der menschlichen Weltbevölkerung decken würde. Außerdem blasen sie jährlich 60 Millionen Tonnen des Treibhausgases Methan in die Atmosphäre (ca. 12% des Gesamtausstoßes). Für die Produktion von 1 Pfund Rindfleisch werden 10.000 l Wasser benötigt (Sojabohnen: 2000 l).
- Für jeden Hamburger mußten 6 Quadratmeter Regenwald in Weidefläche umgewandelt werden.
- Experten verweisen auf Studien der Weltgesundheitsorganisation, denen zufolge 80 Prozent der Gesundheit des Menschen vom eigenen Lebensstil abhängt, körperliche Bewegung und Ernährung. Nur 20 Prozent seien vorbestimmt. Herzinfarkte, Schlaganfall, Diabetes und Krebs seien in erster Linie durch eigenes Fehlverhalten verursacht. Unter anderem durch falsche
Ernährung, insbesondere zu viel rotes Fleisch, tierisches Eiweiß und Fett.
"Seiner Nahrung aus der Pflanzenwelt verdankt der Mensch, dass er hinaufblicken kann zu den großen Zusammenhängen der Dinge, die aus den engen Grenzen des persönlichen Seins entspringen. – Überall wo der Mensch frei und unbekümmert aus den großen Gesichtspunkten heraus Leben und Denken regelt, da verdankt er diesen Überblick seiner Nahrungsbeziehung zur Pflanzenwelt. – Der Fortschritt wird darin bestehen, sich in der tierischen Nahrung zu beschränken auf das Jenige, was noch nicht von Leidenschaften durchglüht ist.
Die Pflanzennahrung wird immer weiteren Raum einnehmen in der menschlichen Nahrung."Rudolf Steiner
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